Zum einheitlichen Verständnis werden ausgewählte Fachbegriffe, die im Zusammenhang mit dem Gesundheitsdialog stehen, erläutert.
Klicken Sie hierzu bitte auf den jeweiligen Begriff, um die vollständige Definition lesen zu können.
Zum einheitlichen Verständnis werden ausgewählte Fachbegriffe, die im Zusammenhang mit dem Gesundheitsdialog stehen, erläutert.
Klicken Sie hierzu bitte auf den jeweiligen Begriff, um die vollständige Definition lesen zu können.
gestaltet ist ein Gesundheitssystem, das sich bei der Verteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen in erster Linie an den objektiv-individuellen gesundheitsrelevanten Vorsorge-, Versorgungs- bzw. Pflegebedarfen der Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten ausrichtet.
bedeutet die Umwelt und Lebensbereiche so zu gestalten, dass sie die Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt und dass sie von Menschen mit Behinderung in derselben Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich, genutzt werden kann wie von Menschen ohne Behinderung. Barrierefreiheit bedeutet auch, Informationen in leichter Sprache zugänglich zu machen.
Dies bedeutet die Berücksichtigung von: Gender-aspekten, altersspezifischen Aspekten, Aspekten, die Menschen mit Behinderung betreffen, Aspekten, die Menschen mit unterschiedlichem kulturellem oder sprachlichem Hintergrund betreffen, Aspekten, die sich durch verschiedene Grunderkrankungen ergeben, psychosozialen Aspekten und vielen weiteren Aspekten.
bedeutet, dass ein koordiniertes Zusammenwirken unter Beteiligung der Verantwortlichen zur Förderung von Gesundheit und Verbesserung des Gesundheitswesens nöig ist. Die Akteure in den jeweiligen Handlungsfeldern sollen sich innerhalb besser vernetzen. Sektorenübergreifende Strukturen sollen entstehen. Übergänge zwischen der stationären und ambluanten Versorgung oder in der Gesundheitsförderung hinsichtlich des Lebenslaufs der Menschen von der Geburt über den Eintritt in die Kita, Schule und in den Beruf sollen optimiert werden.
wird verstanden als Gesamtheit von Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention, setzt dabei vor allem auf die Reduktion von Risikofaktoren.
Primärprävention (Risikoschutz) | Sekundärprävention (Vorsorge) | Tertiärprävention (Rehabilitation) |
---|---|---|
Gezielte Maßnahmen bei (noch) Gesunden, um den Eintritt einer Erkrankung zu verhindern bzw. verzögern (z.B. Schutzimpfungen, Fluorid-Prophylaxe etc.). | Früherkennung oder Frührehabilitation eines noch symptomlosen Vorstadiums einer Erkrankung. | Verhütung von Folge- und/ oder Begleiterkrankungen oder einer Verschlimmerung einer bereits bestehenden Erkrankung. |
ist vor allem auf der Ebene der Landkreise und Stadtkreise bezogen auf die jeweiligen Lebenswelten und Versorgungsstrukturen zu verstehen. Wichtig ist eine sozialräumige Betrachtung, um die vor Ort vorhandenen Strukturen einzubeziehen. Auf dieser Grundlage gilt es, passgenaue Lösungen für die jeweilige Raumschaft zu erarbeiten. Hierzu leisten die Kommunalen Gesundheitskonferenzen einen wesentlichen Beitrag.
Partizipation bzw. Beteiligung als wichtiger Bestandteil der Gesundheitsförderung dient dazu, Bedarfe der Bevölkerung zu ermitteln, passgenaue Lösungen und Maßnahmen zu entwicklen sowie deren Akzeptanz zu sichern.
Siehe auch Definition Bürgerbeteiligung.
wird allgemein als die flächendeckende Versorgung im ambulanten Sektor mit Arztpraxen, Krankenhausambulanzen und sonstigen Leistungserbringern (Arzneimittel, Heil- und Hilfsmittelversorgung, Hebammen, Rettungsdienst, Apotheken, etc.) definiert. Als sekundäre Versorgung bezeichnet man die fachärztliche ambulante und stationäre Versorgung; unter tertiärer Versorgung versteht man diejenige in spezialisierten Zentren und Kliniken (z.B. Kliniken für Unfallversorgung, Verbrennungen, Krebsbehandlung, Transplantationen, Neonatologie).
ist als übergreifender Aspekt zu verstehen. Die Belange der Menschne stehen im Mittelpunkt. Dabei soll für jeden Einzelnen, ob als Bürgerin oder Bürger, Patientin oder Patient bzw. Akteur im Gesundheitswesen die Erhaltung der Gesundheit sowie der größtmögliche gesundheitliche Nutzen an erster Stelle stehen. Selbstbestimmung und verantwortungsvolles Handeln sind hierfür eine wesentliche Voraussetzung.
Empowerment bezeichnet die Stärkung und Befähigung von Menschen zur selbstbestimmten und gesundheitsförderlichen Gestaltung ihrer Lebensbedingungen. Die Befähigung und Qualifizierung von Menschen führt zur Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen und Potenziale. Die Stärken der Menschen, nicht die Defizite, stehen im Vordergrund und sorgen so für Motivation und Anerkennung. Günstig ist es, wenn Maßnahmen und Angebote die Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen sowie älteren Menschen gemeinsam mit diesen stärken und weiterentwickeln4.
4 Lehmann, F., Geene, R., Kaba-Schönstein, L., Kilian, H., Meyer-Nürnberger, M., Brandes, S. und Bartsch, G. (2006): Kriterien guter Praxis in der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten. Ansatz - Beispiele - Weiterführende Inforamtionen. Gesundheitsförderung Konkret 5 (2. Auflage). Köln: BZgA.
Die Selbstwirksamkeit ist Ausdruck der eigenen Erwartung, gewünschte Handlungen auf Grund eigener Kompetenzen erfolgreich und selbstständig ausführen zu können3.
3 Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: Freeman.
Unter Bürgerbeteiligung werden kommunikative Prozesse verstanden, „in denen Personen, die qua Amt oder Mandat keinen Anspruch auf Mitwirkung an kollektiven Entscheidungen haben, die Möglichkeit erhalten, durch die Eingabe von Wissen, Präferenzen, Bewertungen und Empfehlungen auf die kollektiv wirksame Entscheidungsfindung direkten oder indirekten Einfluss zu nehmen"2.
2 Renn, O. (2011): Bürgerbeteiligung - Aktueller Forschungsstand und Folgerungen für die praktische Umsetzung. In: Hilpert, J. (Hg.): Nutzen und Risiken öffentlicher Großprojekte: Beteiligung als Voraussetzung für eine größere gesellschafltliche Akzeptanz. In: Stuttgarter Beiträge zur Risiko- und Nachhaltigkeitsforschung 19, 19 -41.
Der Zukunftsplan Gesundheit bündelt die Aktivitäten der Landesregierung zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Baden-Württemberg. Es wurde festgelegt, welche Schwerpunkte die Landesregierung bei der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens setzt.
Der Begriff Gesundheitswesen wird im Gesundheitsleitbild Baden-Württemberg in Anlehnung an den Begriff "health care" umfassend verstanden und umfasst alle Strukturen, die mit der individuellen Gesundheit und der Gesundheit der Bevölkerung zu tun haben.
ist ein partizipativer ressourcenorientierter Prozess mit dem Ziel, sowohl Lebenswelten gesünder zu gestalten als auch Menschen zu befähigen, gesündere Lebensweisen zu wählen1.
1 vgl. WHO (1998): Health Promotion Glossary. In: http://www.who.int/healthpromotion/about/HPR%20glossary%201998.pdf?ua=1, letzter Zugriff am 28. Mai 2014